Das Streaming ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch umso einfacher Video und Audio auf Knopfdruck abrufbar sind, umso grösser wird der Stromverbrauch. Erfahren Sie, wo Sie beim Streaming Energie sparen können und welche Alternativen es gibt.
Dem Streaming haftet ein zunehmend kontroverser Ruf an. Doch wie steht es wirklich um die Energieeffizienz des bequemen Medienkonsums und wie können Sie sparsamer werden? Finden Sie hier die wichtigsten Informationen rund um das Streaming und den Energieverbrauch.
Das Prinzip des Streamings ist schnell erklärt: Irgendwo steht ein Rechenzentrum, wo die Musik und die Videos gespeichert sind, die Sie am Endgerät abspielen. Es sind aber nicht die riesigen, wassergekühlten Rechenzentren, sondern die vielen Smart-TVs, Computer und Heimkinoanlagen in den Haushalten, die den meisten Strom benötigen. Beim Videostreaming wird bereits 46 % der Gesamtenergie für das Endgerät aufgewendet. Die Bildqualität hat beim Videostreaming hingegen nur einen marginalen Einfluss. Die ersten Stromsparmassnahmen liegen somit auf der Hand:
Benutzen Sie einen kleineren Bildschirm (z. B. Handy statt TV) und/ oder ein sparsames Audiogerät (Kopfhörer statt Musikanlage).
Streamen Sie Musik, wenn möglich, ohne Video.
Schalten Sie die HDR Funktion des TVs aus. Damit sparen Sie bis zu 70 % Strom.
Weitere Tipps finden Sie hier: Fernsehgeräte.
Die Übermittlung der Daten von Rechenzentrum zu Endgerät ist ebenfalls energieintensiv. Bei jeder Stream-Anfrage gehen die Daten wie bei einem Download denselben Weg über die gesamte Netzinfrastruktur und den W-LAN Router, ohne lokal abgespeichert zu werden. Dadurch wird bei mehrmaligem Streamen desselben Inhalts mehr Strom verbraucht als beim Abspielen eines einmal heruntergeladenen Inhalts.
Daher lohnt es sich, dass Sie oft genutzte Medieninhalte auf dem Handy oder Computer, ob Audio oder Video, bei Möglichkeit lokal abspeichern. Zudem hilft ein schnelles Netz (Glasfaser statt Kupfer und 5G statt 4G) dabei, Energie zu sparen.
Vom Prinzip her ähnlich wie ein heruntergeladener Inhalt sind physische Datenträger: CDs, DVDs oder gar Vinylplatten. Werden diese ausgeliehen, z. B. im Freundeskreis oder Fachgeschäft, und rege konsumiert, kann das energiesparender sein als dieselben Inhalte mehrmals zu streamen: Fünf Stunden Audiostreaming verursachen so viel Emissionen und benötigen entsprechend so viel Energie wie das Plastik einer physischen CD.
Es gibt noch weitere Alternativen, die Ihren (Energiespar-) Reiz haben:
Filmabend im Kino oder mit Freunden: Je mehr Menschen gleichzeitig auf einen Bildschirm schauen, desto weniger Energie pro Person wird verbraucht. Und: Das Popcorn schmeckt geteilt immer besser.
Print statt Screen: Manchmal ist es genauso erfüllend, den Abend mit einem Buch ausklingen zu lassen.
Digital Detox: Immer mehr Menschen meiden digitale Medieninhalte weitestgehend für eine begrenzte Zeit. Das macht den nächsten Kinoabend umso mehr zum besonderen Erlebnis.
Fazit: Der wachsende Konsum von Streaming-Inhalten erfordert immer mehr und grössere Rechenzentren und Netzwerkinfrastruktur. Indem Sie die obenstehenden Tipps berücksichtigen, können Sie einen Beitrag zur Minimierung des Energieverbrauchs leisten. Ausschlaggebend bleibt dabei, welches Endgerät Sie wählen.